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    Welche Geschichte hat das Kunsthaus Dahlem?

    Modell des Hauses© Kunsthaus Dahlem, Modell des Hauses

    Die Zeit bis 1945

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    Dieses Gebäude ist die alte Künstler-Werkstatt von Arno Breker.
    Das Gebäude des Kunsthauses Dahlem wurde in den Jahren
    von 1939 bis 1942 gebaut.

    Arno Breker war in der Zeit des National-Sozialismus
    einer der Lieblings-Bildhauer von Adolf Hitler.
    Er stellte damals sehr große Figuren her.
    Sie sind oft größer als ein Mensch.
    Die Körper sind besonders kraftvoll gestaltet.
    Das hat den National-Sozialisten gefallen.
    Denn die National-Sozialisten glaubten an die „Rassen-Lehre“.
    Bei der Rassen-Lehre war das »Deutsche Volk“ mehr wert,
    als alle anderen Menschen.
    Deshalb wurden Menschen in Bildern und Skulpturen
    immer besonders stark und gesund dargestellt.
    So wie die Figuren von Arno Breker.
    Deshalb sagten die National-Sozialisten:
    Arno Brekers Kunst ist der »neue deutsche Stil«.
    Alle deutschen Künstlerinnen und Künstler
    sollten so arbeiten wie Arno Breker.
    Das war in den Jahren 1933 bis 1945.

    In den 1930er Jahren wollten die National-Sozialisten
    viele neue Gebäude in Berlin bauen.
    Denn Berlin sollte die neue Hauptstadt
    eines großen »Deutschen Reichs« werden.

    Der Künstler Arno Breker bekam in dieser Zeit
    sehr viele Aufträge vom nationalsozialistischen Staat.
    Seine Skulpturen wurden bei wichtigen Gebäuden
    und Bauwerken der Nationalsozialisten aufgestellt.
    Zum Beispiel auf dem Gelände des Olympia-Stadions in Berlin.
    Oder auf dem Reichs-Parteitags-Gelände in Nürnberg.
    Damit Arno Breker die Skulpturen herstellen konnte,
    haben die National-Sozialisten für ihn diese große Künstler-Werkstatt gebaut.
    Das Grundstück wurde von der Stadt Berlin zur Verfügung gestellt.

    Die Künstler-Werkstatt hat der damals berühmte
    Architekt Hans Freese entworfen.
    Es ist ein Gebäude im typischen Stil der Zeit des Nationalsozialismus.

    Die Menschen sollten von der Künstler-Werkstatt beeindruckt sein.
    Deshalb ist die Werkstatt sehr groß und hat hohe Decken.
    Arno Breker hatte hier viel Platz für seine großen Figuren.
    Das Gebäude war mit moderner Technik ausgestattet.
    Es gab zum Beispiel einen Kran,
    damit die schweren Skulpturen leichter bewegt werden konnten.
    Und einen Lasten-Fahrstuhl, um schwere Sachen in den Keller zu bringen.

    Arno Breker hat seine Künstler-Werkstatt nur kurz genutzt.
    Denn im Jahr 1942 wurde das Gebäude
    durch Luftangriffe im 2. Weltkrieg stark zerstört.

    Arno Breker arbeitete dann im Schloss Jäckelsbruch
    in der Nähe der Stadt Wriezen.
    Wriezen liegt nördlich von Berlin im heutigen Bundesland Brandenburg.
    Adolf Hitler hatte Arno Breker das Schloss Jäckelsbruch
    zu seinem 40. Geburtstag geschenkt.

    Arno Breker hatte in Wriezen außerdem Werkstätten: die Arno-Breker-Bildhauer-Werkstätten GmbH.
    Dort produzierte er seine Skulpturen wie in einer Fabrik mit vielen Mitarbeitern.
    In den Werkstätten waren auch viele Zwangsarbeiter beschäftigt.
    Das waren Gefangene aus den Ländern,
    die deutsche Soldaten im 2. Weltkrieg überfallen hatten.
    Diese Gefangenen wurden aus ihren Heimatländern nach Deutschland gebracht
    und mussten in deutschen Fabriken und Werkstätten hart arbeiten.
    Viele Zwangsarbeiter sind dabei auch gestorben.

    Arno Breker hat nach dem 2. Weltkrieg als Bildhauer weitergearbeitet.
    Seine Kunst veränderte sich aber.
    Er machte hauptsächlich Büsten von bekannten Personen.
    Das sind Kunst-Werke von Bildhauern,
    die den Kopf und Oberkörper einer Person zeigen.

    Arno Breker ist im Jahr 1991 in Düsseldorf gestorben.

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    Die Zeit nach dem Jahr 1945

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    Nach dem Ende des 2. Welt-Kriegs im Jahr 1945 wurde
    das Gebäude von der US-amerikanischen Besatzungs-Macht genutzt.
    Diese war zuständig für den Sektor der Stadt,
    in dem Berlin-Steglitz liegt.
    Die Sektoren waren Teile von Berlin, die von den 4 Sieger-Mächten
    des 2. Welt-Kriegs besetzt waren.
    Die 4 Sieger-Mächte waren:
    Sowjetunion
    Großbritannien
    USA
    Frankreich.

    Danach war die Stadt Berlin für das Gebäude zuständig.
    Es war nicht klar, was mit dem Gebäude passieren sollte.
    Es gab zum Beispiel Ideen, dass ein Museum oder eine Kunst-Hochschule das Gebäude nutzen.
    Das ist aber nicht passiert.

    Ab dem Jahr 1949 nutzte der Bildhauer Bernhard Heiliger
    einen Teil des Gebäudes als Kunst-Atelier.
    Außerdem wohnte er auch an diesem Ort
    bis zu seinem Tod im Jahr 1995.

    Bernhard Heiliger war in der Zeit des 2. Weltkriegs ein Schüler
    von Arno Breker.
    Er hatte zuerst Hemmungen,
    das ehemalige Atelier seines Lehrers zu nutzen.
    Wegen der nationalsozialistischen Vergangenheit seines Lehrers.
    Aber er entschied sich dafür wegen der guten Arbeits-Bedingungen.

    Das Gebäude wurde aber auch von anderen
    Künstlerinnen und Künstlern genutzt.

    Der Künstler Emilio Vedova arbeitete in den Jahren 1964 und 1965 hier.
    Hier entstand sein wichtiges Kunst-Werk „Absurdes Berliner Tagebuch“.
    Dieses Kunst-Werk besteht aus bemalten Holz-Tafeln,
    die frei im Raum stehen oder an der Decke hängen.
    So kann man durch das Kunst-Werk durchgehen.
    Das Kunst-Werk wurde 1964 auf der documenta gezeigt.
    Das ist eine der wichtigsten Ausstellungen für moderne Kunst,
    die alle 5 Jahre in der Stadt Kassel stattfindet.
    Später schenkte Emilio Vedova sein Kunst-Werk
    der Berlinischen Galerie.
    Das ist ein Museum für moderne Kunst in Berlin-Kreuzberg.

    Weitere Künstler, die hier über einen längeren Zeitraum hinweg arbeiteten,
    sind zum Beispiel:
    Wolf Vostell, Jimmie Durham, Maria Thereza Alves, Elfie Fröhlich und Tina Born.
    Von Wolf Vostell ist zum Beispiel die Skulptur
    mit zwei einbetonierten Cadillac-Autos
    auf dem Rathenau-Platz in Berlin-Charlottenburg.

    In den Jahren 1971 und 1972 wurde ein Teil des Gebäudes umgebaut.
    Es gab dann 8 kleinere Ateliers und 3 größere.
    Diese Ateliers wurden in den nächsten 40 Jahren
    von ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern
    aus der ganzen Welt genutzt.
    Eingeladen wurden sie von der Berliner Landes-Regierung und
    dem Deutschen Akademischen Austausch-Dienst.

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    Die Zeit heute

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    In den Jahren 2014 und 2015 wurde das Gebäude so umgebaut,
    dass es als Museum genutzt werden kann.
    Im Sommer 2015 konnte dann das Kunsthaus Dahlem eröffnen.