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    von 1945 bis heute

    © Kunsthaus Dahlem, Atelieransicht Emilio Vedova

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das ehemalige Atelier von Arno Breker erst von russischen Einheiten besetzt und dann von der US-­amerikanischen Besatzungsmacht als Lagerraum der PX-Shops (Verkaufsläden für Angehörige der Militärverwaltung) genutzt.

    Nachdem die Amerikaner das Gebäude verlassen hatte, wurde es 1946 der städtischen Verwaltung übertragen und von Berliner Steinmetzinnung genutzt. Kurt Reutti, damaliger Mitarbeiter der Zentralstelle zur Erfassung und Pflege von Kunstwerken, schlug zudem vor, Teile des Ateliers für »bedeutende Bildhauer zur Ausführung größerer bildhauerischer Arbeiten« zur Verfügung zu stellen. Daraufhin zog 1949 Bernhard Heiliger (1915–1995) in den Ostflügel des Gebäudes. Heiliger war einer der wichtigsten Bildhauer der westdeutschen Nachkriegsmoderne. Eine repräsentative Auswahl seiner Werke steht heute im Garten des Kunsthaus Dahlem. Seit 1996 hat die nach dem Tod des Künstlers gegründete Bernhard-Heiliger-Stiftung hier ihren Sitz.

    Als erster internationaler Künstler übernahm Emilio Vedova 1964/65 den Mittelbau des Atelierhauses. Vedova schuf hier unter anderem seine große Malerei-­Installation Absurdes Berliner Tagebuch (1964). Die Arbeit wurde 1964 auf der documenta III und 1965 im Zehlendorfer Haus am Waldsee ausgestellt. 2002 schenkte der Künstler sie der Berlinischen Galerie.

    1966/67, wurde auf dem benachbarten Gelände das Brücke Museum vom Architekten Werner Düttmann errichtet. Das zuvor von Vedova genutzte Mittelatelier wurde 1971/72 in acht kleinere Ateliers unterteilt, die in der Folgezeit der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und der Berliner Kultursenat verwaltete. Namhafte Künstler:innen wie Armando, Ouhi Cha, Jimmie Durham, Dorothy Iannone, Jean Robert Ipoustéguy, Emmett Williams, Zhu Jinshi und Qin Yufen hatten hier ihre Arbeitsstätten.

    Auch im Westflügel des Gebäudes arbeiteten in den 1980er- und 1990er-Jahren bekannte Künstler:innen Wolf Vostell (1932–1998), der Mitbegründer der Fluxus-Bewegung wirkte von 1984 bis zu seinem Tod im ehemaligen Steinatelier, in dem sich heute das Café befindet. Nach 1998 stellte der DAAD das zur Straße gelegene frühere Gipsatelier unter anderem dem kanadischen Künstler Jimmie Durham und seiner Frau Maria Thereza Alves zur Verfügung.

    Nach dem Um- und Rückbau des Ateliergebäudes 2014–2015 wurde im Sommer 2015 das Kunsthaus Dahlem als Ausstellungshaus für die Kunst der deutschen Nachkriegsmoderne in Ost- und Westdeutschland eröffnet.