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    11.05.2020 –
    09.08.2020

    75 JAHRE GALERIE GERD ROSEN

    Juro Kubicek, »Netze im Wind«, 1946, Sammlung K, courtesy derda Berlin

    Am 9. August 1945 eröffnete am Kurfürstendamm 215 die Galerie Gerd Rosen als erster Ausstellungsraum für moderne und zeitgenössische Kunst im Nachkriegs-Berlin. Gründer waren der Buchhändler Gerd Rosen, der Kaufmann und Kunstsammler Max Leon Flemming und der Maler Heinz Trökes. Am Aufbau war auch die Schriftstellerin Ilse-Margret Vogel beteiligt.

    Trökes agierte bis 1946 als künstlerischer Leiter, ihm folgten bis 1947 der Bildhauer Hans Uhlmann und bis Sommer 1948 Rudolf Springer, der sich dann selbständig machte. Von 1948 bis 1951 leitete der Künstler Wolfgang Frankenstein die Galerie Gerd Rosen.

    Zu den Künstler:innen der Galerie zählten u.a. Alexander Camaro, Werner Heldt, Hannah Höch sowie Juro Kubicek, Jeanne Mammen, Hans Thiemann und Mac Zimmermann. Prominent vertreten waren außerdem die Bildhauer:innen Karl Hartung, Bernhard Heiliger, Louise Stomps und Hans Uhlmann. Neben Einzel- wurden auch Gruppenausstellungen gezeigt. Besonders wegweisend waren dabei die Präsentationen der französischen Moderne mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse und Georges Braque. Auch die unter den Nationalsozialisten verfemte deutsche Moderne wurde mit Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee und Emil Nolde gewürdigt.

    Die wichtigste Zeit der Galerie Gerd Rosen dauerte bis 1948 am Kurfürstendamm. 1949 erfolgte der Umzug in die Hardenbergstraße 7. Auch wenn noch bedeutende Ausstellungen bis 1951 ausgerichtet wurden, hinterließen der Kalte Krieg und die aufkommende Spaltung Berlins mit der damit verbundenen Ideologisierung der modernen Kunst ihre Spuren. Nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Währungsreform und der Berlin-Blockade stand die Galerie Gerd Rosen bereits 1948 vor dem Bankrott. Wolfgang Frankenstein führte die Aktivitäten fort, doch rückten zunehmend Antiquariat und Buchauktionen in den Vordergrund.

    Zu Beginn der 1950er Jahre wurde die Galerietätigkeit nahezu gänzlich eingestellt. 1955 gelang eine Wiederbelebung des Ausstellungsbetriebs und Kunsthandels, wobei man nun mit weitaus weniger avantgardistischen Positionen an die Öffentlichkeit trat. Ein Jahr nach Gerd Rosens Tod 1961 wurden die Galerie und das Antiquariat geschlossen.

    Mit »75 Jahre Galerie Gerd Rosen« würdigt das Kunsthaus Dahlem diesen wichtigen Ausstellungsort für moderne und zeitgenössische Kunst nach Kriegsende und zwölf Jahren Propaganda des NS-Regimes. Gezeigt werden etwa 30 Arbeiten, die in den ersten fünf Nachkriegsjahren bei Rosen ausgestellt und zum Teil auch in Broschüren der Galerie reproduziert wurden. Einige der Werke sind erstmals seit ihrer Ausstellung bei Rosen wieder öffentlich zu sehen.

    Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre in deutscher und englischer Sprache.