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    08.08.2021 –
    28.11.2021

    HENRIKE NAUMANN – Einstürzende Reichsbauten

    »Henrike Naumann – Einstürzende Reichsbauten«, 2021, Ausstellungsansicht, Berlin, Kunsthaus Dahlem. Foto: Moritz Jekat; courtesy Henrike Naumann und KOW Berlin.

    Neben dem Hissen der Hakenkreuzflaggen verkündete im Frühjahr 1933 das massenhafte Auftreten von Angehörigen der Partei und ihrer paramilitärischen Verbände unübersehbar die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Ihren neugewonnenen Machtanspruch versuchten sie durch eine komplette Durchdringung der Gesellschaft einschließlich des privaten Raums zu manifestieren: durch Idealisierung konservativer Geschlechterrollen und Familienbilder, durch Auflösung und Umstrukturierung von Vereinen und Verbänden, durch die Einführung neuer Grußformen oder durch Vorgaben von staatsnaher Ästhetik in der Kultur und Kunst.

    Wie sich dieser politische Prozess im privaten Raum etablierte und ausformte, soll die Ausstellung »Henrike Naumann: Einstürzende Reichsbauten« im Kunsthaus Dahlem, die sich der Verschmelzung von Kunst, Ideologie, und (Innen-) Architektur widmet, aufzeigen. Sie zeigt auf, wie (Innen-)Architektur missbraucht werden kann, um politische Macht zu inszenieren und eröffnet einen Diskurs über das Private versus das Öffentliche im totalitären Regimen.

    Dazu baut die Künstlerin Henrike Naumann den Ausstellungsraum des ehemaligen Staatsateliers von Arno Breker – dem heutigen Kunsthaus Dahlem – in ein privat anmutendes Wohnzimmer um. Mithilfe der Originalmöbel von Paul Ludwig Troost – Sofas, Stühle, den Schrank des Direktionsbüros, Bänken, Kommoden und dem Interieur des ehemaligen »Bierstüberls« – aus dem Haus der Kunst in München lässt Naumann künstlerische Installation und privates Interieur verschmelzen und verdeutlicht auf diese Weise, wie die NS-Ideologie den öffentlichen und in besonderer Weise auch den privaten Raum durchdrang.

    Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreis Kunsthaus Dahlem – Bernhard Heiliger. e.V.
    Das Begleitprogramm der Ausstellung wird gefördert durch die Friede Springer Stiftung.