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    22.06.2025

    11:00 – 18:00

    THE INHALE BEFORE – Intervention von Jessica Ostrowicz

    Teil des Festivalprogramms 10 JAHRE – 10 TAGE! anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Kunsthaus Dahlem

    Über das Projekt

    Die beiden Arbeiten der britischen Künstlerin Jessica Ostrowicz laden dazu ein, in der Bewegung zur Ruhe zu kommen und im Übergang aufmerksam zu werden. Sie schaffen Raum, still und bewusst zu verweilen, bevor man in das Nächste hinübertritt.

    In der Türöffnung eingebettet, thematisiert Sill den Übergang in die unmittelbare Zukunft, in jenen Moment, der gerade noch greifbar ist. In die Risse des gespaltenen Tulpenbaumholzes sind kleine symbolische Gaben eingelassen: Steine, Wachs, Honig – Materialien, die historisch zur Segnung und zum Schutz von Heim und Erinnerung verwendet wurden. Diese Praxis knüpft an eine jüdische Tradition an, bei der Objekte unter der Schwelle eines Hauses vergraben werden, um es zu schützen und zu weihen. Besucher:innen sind eingeladen, durch diesen Rahmen zu gehen, sich ihres eigenen Übergangs und der Ruhe bewusst zu werden, die im aufmerksamen Verweilen in diesem Moment liegt. Sie können einen der kleinen, auf Papier gedruckten Texte aus dem Rahmen mitnehmen. Jede Seite bietet eine stille Meditation an, einen Weg durch und um das Kunsthaus Dahlem.

    In der Ausstellungshalle lenkt Threshold die Aufmerksamkeit auf die Beziehung des Körpers zum Boden unter ihm. Die aus Jesmonit gegossenen und in mehreren Schichten mit Alkydharz und Graphit überzogenen Bodenplatten tragen das Wort »threshold« in Brailleschrift. Eine tastbare Sprache, die sich nur jenen erschließt, die achtsam auftreten. Das Werk verweist auf den Augenblick vor der Bewegung, das Innehalten, bevor der Fuß sich senkt. Es lädt dazu ein, sich des Übergangs bewusst zu werden und den nächsten Schritt nicht nur als Bewegung, sondern in seiner Bedeutung zu begreifen. Besucher:innen können draußen einen kleinen Stein finden und neben den Platten ablegen – in Anlehnung an die jüdische Tradition, Steine auf Gräbern niederzulegen, als Zeichen des Gedenkens und der Präsenz. Im Laufe des Tages können die von Besucher:innen hinterlassenen Steine ein stilles kollektives Zeichen derer bilden, die vorbeigegangen sind und innegehalten haben.

    Ort

    Haupthalle

    Kosten und Tickets

    Alle Angebote im Rahmen des Jubiläums sind für Besucher:innen kostenfrei.

    Kein Ticketverkauf vorgesehen.

    Jessica Ostrowicz – Biografie

    Jessica Ostrowicz ist eine multidisziplinäre Künstlerin aus London. Sie studierte Bildende Kunst in Dresden und Contemporary Art Practice mit Schwerpunkt Critical Practice am Londoner Royal College of Art. In ihren Papierarbeiten, Installationen, Skulpturen und Filmen setzt sie sich mit transgenerationalen Traumata sowie Möglichkeiten der Verarbeitung und Wiedergutmachung auseinander. Sie reflektiert Themen von Zugehörigkeit und was Zuhause für Menschen bedeutet, »die entwurzelt, vertrieben oder eingesperrt wurden«. Seit 2023 arbeitet Ostrowicz im Männergefängnis HMP Spring Hill – zunächst als Kursleiterin, seit März 2025 als Artist in Residence, gefördert von der Ikon Gallery in Birmingham und der Rothschild Foundation.

    jessicaostrowicz.com

    BILDERGALERIE