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    28.03.2025 –
    09.06.2025

    NICHTS OHNE NATUR – Ewald Matarés Tierplastiken

    Beitragsbilder: Ewald Mataré: Stehende Kuh (Windkuh), 1923; Große kniende Kuh, 1925/1997; Große liegende Kuh, 1930/2001, Museum Kurhaus Kleve. © Foto: Annegret Gossens, Kleve; © VG Bild-Kunst, Bonn 2025.

    Ewald Mataré (1887–1965) zählt zu den bedeutendsten Künstler:innen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Sein Leben war geprägt von den großen politischen und sozialen Ereignissen seiner Zeit: Er durchlebte zwei Weltkriege, die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus sowie die Anfangsjahre der Bundesrepublik. Mataré machte sich als Maler, Grafiker und Bildhauer einen Namen. Seine Tierplastiken nehmen in der deutschen Bildhauerei seiner Zeit eine singuläre Position ein. Bei seinen Darstellungen ging es dem Künstler nicht um eine naturgetreue Abbildung der Tiere, sondern um die reine plastische Form. Häufig bildete er Pferde und Hähne ab, doch sein zentrales Motiv war die Kuh. Sie gestaltete er in zahlreichen Variationen und machte sie damit zu einem zentralen Sujet in seinem Werk.

    Über die Ausstellung

    Charakteristisch für Matarés Arbeiten ist das intensive Ringen um formale Lösungen und die Konzentration auf wesentliche Grundformen.

    »Nur hinter der Natur steht die Form, alles andere ist romantisch«,

    notierte der Künstler im Sommer 1930 in seinem Tagebuch – ein Leitsatz, der sich in seinem Werk widerspiegelt.

    Mit über 70 Werken zeichnet die Ausstellung im Kunsthaus Dahlem die künstlerische Entwicklung Ewald Matarés nach und rückt die kompositorischen sowie formalen Aspekte seines Schaffens in den Fokus. Während sich die Werke aus den 1920er-Jahren noch an einer figürlichen Darstellung orientierten, ist ab den frühen 1940er-Jahren eine zunehmende Abstraktion erkennbar. Neben über 50 plastischen Arbeiten werden auch Papierarbeiten und kunsthandwerkliche Objekte präsentiert.

    Begleitend lädt ein interaktiver Spiel- und Aktivierungsraum Kinder und Besucher:innen dazu ein, sich spielerisch mit Formen auseinanderzusetzen und eigene Tierdarstellungen zu gestalten.

    Ewald Mataré – Biografie

    Ewald Mataré wurde 1887 in Aachen geboren und studierte ab 1907 in Berlin. Zunächst trat er als Maler und Grafiker in Erscheinung. Um 1920 entstanden seine ersten plastischen Werke aus der Arbeit mit Holzschnitten heraus. Tierplastiken wurden früh zu seinem Hauptthema, und es war vor allem diese Werkgruppe, die für ein wachsendes Interesse an seinem Schaffen sorgte. Als Mitglied der Novembergruppe und der Porza-Vereinigung beteiligte sich Mataré rege an den künstlerischen und politischen Debatten seiner Zeit. 1932 wurde er an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, doch auf Drängen der nationalsozialistischen Machthaber schon nach sieben Monaten Lehrtätigen beurlaubt – sein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Im Zuge der Aktion »Entartete Kunst« wurden mindestens 46 seiner Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt. Nach Angriffen auf sein Werk und vor dem Hintergrund ausbleibender Aufträge sowie fehlender Ausstellungsmöglichkeiten lebte Ewald Mataré während der NS-Zeit zurückgezogen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verbesserten sich die Verhältnisse für den Künstler rasch. Er übernahm 1946 mit der Wiedereröffnung der Kunstakademie Düsseldorf die Leitung einer Bildhauerklasse und widmete sich mit großem Engagement der Lehre – zu seinen Schüler:innen zählte unter anderem Joseph Beuys. In den 1950er- und 1960er-Jahren, der Wiederaufbauzeit der Bundesrepublik, realisierte Ewald Mataré zahlreiche Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum – von besonderer Bedeutung war dabei die Gestaltung der Bronzetüren für das Südquerhaus des Kölner Doms. 1952 erhielt er den Thorn-Prikker-Preis der Stadt Krefeld, 1953 den Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildhauerei. 1958 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1965 verstarb der Künstler im Alter von 78 Jahren in Büderich.

    AUSSTELLUNGSKATALOG

    Der zweisprachige Katalog (Deutsch/Englisch) zur Ausstellung über Ewald Matarés Tierplastiken ist jetzt erhältlich. Er enthält über 80 Abbildungen von Kunstwerken und Archivfotos aus dem Atelier des Künstlers sowie Auszüge aus seinen Tagebüchern. Mit Texten von Dorothea Schöne und Philine Pahnke.

    Herausgegeben mit großzügiger Förderung der Gerda Henkel Stiftung.

    Für Bestellungen besuchen Sie bitte die Rubrik Publikationen.

    FOTOGALERIE

    Ausstellungseröffnung am 27. März 2025

    © Kunsthaus Dahlem 2025.